Via 2017 - Informationen zu Jakobswegen

Informationen zu Jakobswegen
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Die Via de la Plata im Jahr 2017
Im Jahr 2017 bin ich aus verschiedenen Gründen zweimal auf der Via de la Plata unterwegs. Dabei habe ich die ganze Strecke von Sevilla bis Santiago zu Fuß zurückgelegt, viele Etappen auch doppelt. Der Reiz dieses Jakobsweges erschließt sich für mich aber nur zu Fuß! Im April/Mai waren sehr viele Pilger unterwegs, so dass einige Herbergen voll belegt waren. Im August/September war im südlichen Teil genau das Gegenteil der Fall. In den Herbergen und Pensionen war ich teilweise alleine. Auf den letzten 100 km ab Ourense waren dann mehr Pilger unterwegs. Es war aber nie ein Problem eine Unterkunft zu bekommen, auch weil im nördlichen Teil in den letzten Jahren doch viele private Herbergen errichtet wurden. Im Süden muss man teilweise immer noch recht lange Etappen in Kauf nehmen.

Andalusien
Die ersten vier Tage geht es von Sevilla über Guillena, Castilblanco de los Arroyos und Almaden de la Plata nach El Real de la Jara. Die erste Etappe gehe ich auf viel Asfalt. Kurz vor Guillena ging die Via de la Plata früher an einer T-Kreuzung nach rechts. Seit 2017 zeigt die offizielle Markierung nach links in Richtung der A-460. Diese muss man aber nicht betreten, sondern kann auf ihrer rechten Seite auf einem Trampelpfad gehen. Die zweite Etappe beschert die ersten Dehesas mit wunderschönen Eichenwäldern. Von Castilblanco de los Arroyos nach Almaden de la Plata geht es die erste Hälfte nur auf Asfalt bis man endlich den Eingang zum Naturpark erreicht. Nicht wenige Pilger legen das erste Teilstück mit dem Taxi zurück, was für mich nicht in Frage kommt. Der Nationalpark entschädigt dann. Gegen Ende wird es beim Aufstieg zum Kalvarienberg dann richtig steil. An diesem dritten Tag mit knapp 30 km gibt es keine sichere Wasserstelle. Die vierte Etappe ist recht kurz, so dass ich mir Zeit lassen kann und am späten Nachmittag noch gemütlich den Ort und die Burg besichtigen kann.
Extremadura
Kurz hinter El Real de la Jara überquere ich die Grenze zur Extremadura. Hier habe ich etwa 330 km zurückzulegen. Nach Monesterio ist es mit knapp 21 km recht kurz. Hier lohnt sich am Ortseingang der Besuch des Schinkenmuseums. Am nächsten Tag geht es nach Fuente de Cantos, wo ich bestens in der privaten Herberge unterkomme. Sehenswert ist hier auf jeden Fall das Geburtshaus von F. Zurbaran. Hierzu muss man sich aber zuerst im Centro de Interpretacion anmelden. Bei meiner ersten Führung 2017 waren wir zu dritt, die zweite Führung war für mich alleine. Ein paar Brocken Spanisch sind nützlich! Weiter geht es nach Zafra. Auch hier ist die Wegkennzeichnung ab Puebla de Sancho Perez anders als in den beiden deutschen Führern beschrieben. Am Ortsende bleibt man auf der linken Seite der Landstraße BAV-3012, biegt dann gut gekennzeichnet halblinks ab und folgt diesem Weg geradeaus bis ins Zentrum von Zafra. Über Villafranca de los Barros und Torremejia geht es weiter nach Merida. Die alte Römerstadt verdient eigentlich einen längeren Besuch. Weiter über Aljucen pilgere ich nach Alcuescar, wo ich in der Casa Peregrina bei Dorothea bestens unterkomme. Bitte rufen Sie ein oder zwei Tage vorher bei Dorothea unter 0049 157 55 17 81 24 oder 0034 686 90 28 79 an.  Über Valdesalor erreiche ich dann Caceres, wo man gut in der Pension Carretero unterkommen kann. Leider war 2017 die Herberge am Tajo-Stausee noch geschlossen, so dass die nächste Etappe recht lang ist. Ursache für die Schließung waren Probleme mit dem Abwasser. Zumindest wurden in diesem Jahr schon Handwerker in  der Herberge gesichtet. Leider sind die nächsten Etappen sehr lang oder sehr kurz, so dass eine sinvolle Planung nicht ganz einfach ist. Ich gehe über Casar de Caceres nach Canaveral, weiter nach Galisteo und dann eine ganz kurze Etappe nach Carcaboso. Da ich Zwischenstücke mit Taxi o.ä. für mich ablehne, gehe ich dann über den Arco de Caparra und von dort zum Hostal Asturias und weiter nach Banos de Montemayor.
Kastilien und Leon
Auf der Etappe von Banos de Montemayor nach Fuenterroble de Salvatierra verlasse ich die Extremadura und komme nach Kastilien und Leon. Nach relativ schlechten früheren Erfahrungen in der Herberge in Fuenterroble de Salvatierra gehe ich hier in das Casa Rural Familia Garcia, das ich absolut empfehlen kann. Im zeitigen Frühjahr können die Berge der Umgebung noch schneebedeckt sein. Über San Pedro de Rozados erreiche ich Salamanca. Auch hier würde sich ein längerer Aufenthalt lohnen. Alleine für die intensive Besichtigung der alten und neuen Kathedrale kann man einige Stunden veranschlagen. Die Strecke nach Zamora hat sich seit meiner ersten Begehung ziemlich verändert. Es gibt glücklicherweise keine Autobahn-Baustelle mehr. Dafür verläuft der etwa 73 km lang Abschnitt, den ich in zwei Tagen gehe, fast immer in der Nähe der Nationalstraße. Irgendwie kann ich verstehen, dass einige Pilger den Bus nehmen. Die 43 km nach Granja de Moreruela gehe ich in zwei Tagen. Hier zweigt nun der Camino Mozarabe/Camino Sanabres nach Westen ab, während die eigentliche Via de la Plata weiter nördlich in Richtung Astorga führt. Die allermeisten Pilger biegen hier auf den Camino Sanabres ab. Die Etappe - insbesondere das Teilstück am Rio Esla - von Granja de Moreruela nach Tabara ist für mich eine der schönsten Etappen aller Jakobswege. Gehen Sie den Originalweg nach der Brücke am Fluss aber nur bei schönem Wetter. Radfahrer haben hier keine Chance. Nach der Brücke ist die Alternativroute gekennzeichnet. Das empfehlenswerte Hostal El Roble hat im Sommer 2017 auch eine private Herberge eröffnet. Bis Santa Croya de Tera sind es knapp 30 km. Trotzdem sollten Sie den Ausflug nach Santa Marta de Tera noch am gleichen Tag machen, um dort auf der Rückseite der Kirche die älteste Darstellung des hl. Jakobus als Apostel zu sehen. Von Santa Croya de Tabara pilgere ich knapp 30 km nach Rionegro del Puente. Eine Pension gibt es dort nicht mehr. In der Bar Palacio kann man nach privaten Appartments fragen, die dann aber 75 Euro kosten sollen. Nach Puebla de Sanabria gehe ich mit über 40 km dann meine längste Etappe. In Villar de Faron lohnt sich am Ortsende eine Einkehr bei Dorothea und Craig. Die Bar in Asturianos war bei meinem Sommer-Camino geschlossen. Von Puebla de Sanabria nach Lubian sind es zwar "nur" knapp 30 km, aber es geht am Padornelo-Pass über den höchsten Punkt unseres Caminos. Vor Lubian gibt es wegen der AVE-Baustellen eine gut gekennzeichnete Umleitung. Im kleinen Kirchlein von Lubian wurde ich mit Gregorianik empfangen.
Galicien
Auf der Etappe von Lubian nach Gudina überschreite ich am A Canda Pass die Grenze nach Galicien. Im Frühjahr bin ich nach Lubian auf dem offiziellen Weg gegangen. Er war komplett überflutet und eigentlich eine Zumutung. Im Sommer bin ich am Heiligtum Tuiza parallel zur Autobahn A-52 weiter gepilgert. Nach gut 700 m biege ich halblinks ab. Nach ca. 170 m unten angekommen gehe ich nicht rechts, sondern halblinks und treffe nach etwa 70 m auf den von links kommenden offiziellen Camino. Beide Wege, die ich 2017 gepilgert bin, sind für Radfahrer absolut ungeeignet. Meine knapp 37 km lange Etappe nach Laza kann in Campobecerros geteilt werden. Bei Campobecerros kann es durch Baustellenfahrzeuge zu Beeinträchtigungen kommen. Über Xunqueira de Ambia gelange ich nach Ourense, wo ich einen Ruhetag einlege. Über Cea, Lalin und Ponte Ulla gelange ich dann nach Santiago de Compostela.
Wie bereits oben beschrieben, waren im Frühjahr recht viele Pilger auf der Via de la Plata unterwegs. Im Sommer habe ich  die ersten Pilger auf dem Camino Sanabres getroffen. Die beste Jahreszeit ist sicher das späte Frühjahr oder der frühe Herbst. Bei Fragen setzen Sie sich einfach mit mir in Verbindung.  
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